Sich von einem Roboter operieren lassen? Diese Vorstellung hinterlässt wohl bei den meisten Menschen ein mulmiges Gefühl. Durchaus verständlich – doch das neuartige Robotersystem „Renaissance“ verspricht eine nie gekannte Sicherheit bei Wirbelsäulenoperationen. Interessant ist das High-End-Verfahren vor allem für Patienten, bei denen eine Wirbelsäulenverschraubung (Spondylodese) zur Versteifung der Wirbel erwogen wird. Was es mit dem innovativen Verfahren auf sich hat und welche Vorteile es mit sich bringt, haben wir hier für Sie zusammengefasst.
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Mehr Sicherheit für den Patienten
Wirbelgleiten, Wirbelbrüche oder Verengungen des Wirbelkanals (Spinalkanalstenosen) erfordern mitunter eine Wirbelsäulenverschraubung, um die Wirbelsäule zu stabilisieren. Bei dem Eingriff werden mehrere Wirbelkörper durch Stäbe und Schrauben verbunden. Operationen an der Wirbelsäule gebieten höchste Präzision, um das Rückenmark nicht zu verletzen. Dass Robotertechnologie wesentlich zuverlässiger arbeitet als der Mensch, ist keine neue Erkenntnis. Studien belegen, dass die Komplikationsrate bei Wirbelsäulen-OPs durch robotergestützte Verfahren deutlich gesenkt werden kann. Lag sie seit Jahrzehnten bei 10 Prozent, bleibt nun ein minimales Restrisiko von 1,7 Prozent (Quelle).
Das Risiko, durch eine fehlerhaft gesetzte Schraube wichtige Nerven zu beschädigen, ist wesentlich geringer als bei rein manuell durchgeführten Eingriffen. Denn wo die Hand fehlgehen kann, erlaubt der Navigationsroboter die millimetergenaue Platzierung von Implantaten und Schrauben. Das bestätigt auch der spine.guide-Experte Dr. Carsten Schneekloth. Der Neurochirurg ist Chefarzt am Brüderkrankenhaus St. Josef in Paderborn – einem von vier Krankenhäusern in Deutschland, die mit dem innovativen Hightech-Gerät ausgestattet sind. Für ihn ist die zukunftsweisende Technologie ein großer Schritt zu mehr Patientensicherheit.
Exakte Planung – präzise Durchführung
Natürlich kann und soll der Operationsroboter den Wirbelsäulenspezialisten nicht ersetzen. Doch in Verbindung mit dem fachlichen Know-how des Operateurs verspricht der Renaissance-Roboter optimale Behandlungsergebnisse. Bei einem Eingriff mit dem robotergestützten System bleibt nichts dem Zufall überlassen. Eine spezielle Software erlaubt die dreidimensionale Planung der Operation. Anhand von Computertomografie-Aufnahmen lassen sich schon im Vorfeld Größe und Platzierung der Schrauben exakt bestimmen und optimal an die anatomischen Gegebenheiten jedes Patienten anpassen. Der Wirbelsäulenchirurg ist in der Lage, Probleme bereits im Vorfeld zu erkennen und zu lösen.
Während des Eingriffs ist der Roboter auf einer Führungsschiene an der Wirbelsäule des Patienten fixiert. Er dirigiert das Einbringen von Schrauben und Implantaten in die zuvor millimetergenau festgelegte Position. Dabei gleicht das System die eingegebenen Koordinaten des Patienten stets mit dem Istzustand ab. Mehrfaches Kontrollröntgen während der Operation entfällt.
Die Vorteile für den Patienten sprechen für sich:
- Der Eingriff ist häufig minimalinvasiv möglich
- Die Operation erfordert nur kleine Hautschnitte
- Blutverlust und Infektionsgefahr sind geringer
- Häufiges Kontrollröntgen während der OP und damit unnötige Strahlenbelastung entfallen
- kürzerer Krankenhausaufenthalt
- weniger post-operative Schmerzen
- keine lange Rekonvaleszenzzeit
- schnellere Rückkehr in den Alltag
Auch wenn die Skepsis groß sein mag – der Operations-Roboter trägt nicht umsonst den Namen Renaissance. Für viele Wirbelsäulenoperierte fühlt sich das Leben danach tatsächlich wie eine Wiedergeburt an. Es lohnt sich also durchaus, sich eingehend über Behandlungsmöglichkeiten mit dem neuartigen Verfahren zu informieren!
Möchten Sie mehr über den Renaissance-Spezialisten Dr. Schneekloth erfahren? Besuchen Sie sein Profil auf spine.guide! Hier können Sie ihn auch gleich direkt kontaktiere.