Bandscheibenvorfall
Rückenschmerzen sind die häufigsten Beschwerden in Deutschland und damit ein sogenanntes Volksleiden. Ein Bandscheibenvorfall (auch Diskusprolaps genannt) kann ein Grund für Rückenschmerzen sein.
Der Bandscheibenvorfall ist der Austritt des gallertartigen Gewebes der Bandscheibe durch einen Riss im Faserring, der es umgibt. Typischerweise schmerzt zuerst die betroffene Stelle. Die für einen Bandscheibenvorfall typischen ausstrahlenden Schmerzen in den Arm oder sogar Lähmungen treten erst bei einer Reizung der Nervenwurzel auf. Die Stelle, an der die Beschwerden lokalisiert sind, gibt genaue Auskünfte über das Segment in der Wirbelsäule, in dem ein Bandscheibenvorfall vorliegt.
Hexenschuss
Bei einem Hexenschuss (in der Medizin Lumbago oder akute Lumbalgie genannt) handelt es sich um plötzlich auftretende, sehr heftige und stechende Rückenschmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule mit nachfolgenden Bewegungseinschränkungen.
Ausgelöst wird ein Hexenschuss meist durch abrupte oder ruckartige Alltagsbewegungen wie das Heben von Gegenständen, das Aufstehen aus dem Bett, das Bücken und Aufrichten sowie plötzliche Drehbewegungen und Verrenkungen. Statistisch gesehen erleidet fast jeder Mensch mindestens einmal in seinem Leben einen Hexenschuss. Meist sind Menschen zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr betroffen.
Lumboischialgie
Bei einer Lumboischialgie (auch Rückenbeinschmerz genannt) handelt es sich um in das Bein fortgeleitete Rückenschmerzen, die auf eine Nervenwurzelreizung zurückzuführen sind. Charakteristisch für eine Lumboischialgie sind brennende oder stechende Rückenschmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule, die über den Ischiasnerven ins Bein fortgeleitet werden und dort Schmerzen, Gefühlsstörungen oder Lähmungen auslösen. Verursacht wird eine Lumboischialgie in den meisten Fällen durch einen Bandscheibenvorfall an der Lendenwirbelsäule.
Morbus Bechterew
Morbus Bechterew, der Hauptvertreter der Krankheitsgruppe der sogenannten Spondyloarthritiden, ist eine chronisch-entzündliche rheumatische Erkrankung, die zu einer Versteifung der Wirbelsäule führt. In manchen Fällen sind auch Gelenke von Gliedmaßen, vor allem die Gelenke von Hüfte und Knie, betroffen. Das Auftreten des Morbus Bechterew in der Bevölkerung Mitteleuropas wird auf etwa 0,5 Prozent geschätzt. Mit einem Verhältnis von 2-3:1 sind Männer häufiger von Morbus Bechterew betroffen als Frauen.
Morbus Scheuermann
Der Morbus Scheuermann ist eine relativ häufige Wirbelsäulenerkrankung, die insbesondere im Kindes- und Jugendalter auftritt. Charakteristisch für Morbus Scheuermann ist die Ausbildung eines Rundrückens im Bereich der Brustwirbelsäule. Während die gesunde Brustwirbelsäule nur ein wenig nach hinten gekrümmt ist, ist diese Kyphose (Krümmung) bei Morbus Scheuermann stärker ausgebildet. Nur in sehr seltenen Fällen tritt Morbus Scheuermann auch im Bereich der Lendenwirbelsäule auf und kann durch eine krankhaft ausgebildete Kyphose zu einem Flachrücken in diesem Abschnitt der Wirbelsäule führen.
Rückenschmerzen
Rückenschmerzen sind eine Volkskrankheit in Deutschland, an der mittlerweile rund 70 Prozent der Bevölkerung leiden. Die Ursachen für Rückenschmerzen können vielfältig sein. Ganz vorne dabei ist die Fehlbelastung der Wirbelsäule durch sitzende Tätigkeiten, zum Beispiel im Büro, und durch zu wenig Bewegung. Beides wird oft nicht in der Freizeit ausgeglichen, so dass Rückenschmerzen die Folge sein können.
Schmerzen an der Wirbelsäule
Über 80 Prozent der Bevölkerung in den westlichen Industrienationen leiden Schätzungen zufolge mindestens einmal in ihrem Leben an Wirbelsäulenschmerzen und müssen aus diesem Grund ärztlich behandelt werden. Schmerzen in der Wirbelsäule können unter anderem durch angeborene, erbliche, entzündliche und degenerative Erkrankungen der Wirbelsäule verursacht werden.
Skoliose
Bei einer Skoliose weicht die Wirbelsäule von ihrer natürlichen S-Form ab. In der Regel handelt es sich bei einer Skoliose um eine Wachstumsdeformität, bei welcher es zu einer mehrdimensionalen Verkrümmung der Wirbelsäule kommt. Als Wachstumsdeformität wird die Skoliose bezeichnet, weil es sich um eine Erkrankung handelt, welche während des Wachstums einer Person, also im Kindes- oder Jugendalter, auftritt.
Spinalkanalstenose
Übersetzt bedeutet die Spinalkanalstenose eine Verengung des Kanals der Wirbelsäule, in dem das Rückenmark und die Nervenfasern verlaufen. Je nach Ursache wird dabei zwischen einer angeborenen und einer erworbenen Spinalkanalstenose unterschieden. Schätzungen zufolge leiden etwa ein Prozent der Menschen über 60 unter einer Spinalkanalstenose. Frauen sind dabei wesentlich häufiger von einer Spinalkanalstenose betroffen als Männer.
Spondylarthrose
Unter der Krankheitsbezeichnung Spondylarthrose versteht man die degenerative Veränderung der Wirbelsäule. Synonyme Bezeichnungen sind Wirbelgelenkarthrose, Facettensyndrom oder Facettengelenkarthrose. Diese chronisch degenerative Erkrankung der Wirbelgelenke (Facettengelenke) tritt am häufigsten im Bereich der Lendenwirbelsäule auf. Die Erkrankung kann jedoch grundsätzlich jeden Abschnitt der Wirbelsäule betreffen. Im Bereich der Hals- oder Brustwirbelsäule tritt die Spondylarthrose jedoch seltener auf.
Spondylitis
Unter der Spondylitis versteht man die entzündliche Erkrankung der Wirbelsäule. Die Entzündung greift hierbei sekundär auf die Bandscheibe über. Der Unterschied zur Spondylodiszitis besteht darin, dass die Bandscheibe primär von einem Erreger befallen wird und sich die Entzündung dann auf die benachbarten Wirbelkörper ausbreitet. Die Diagnosestellung erfolgt durchschnittlich zwei bis sechs Monate nach dem Auftreten erster Beschwerden. Dabei zeigen die Wirbelkörper und Bandscheiben häufig bereits entzündliche Veränderungen und der Infektionsherd ist daher nicht mehr nachzuvollziehen. Aus diesem Grund werden die Begriffe Spondylitis und Spondylodiszitis auch synonym verwendet.
Wirbelbruch
Unter einem Wirbelbruch versteht man die Fraktur eines Wirbelkörpers der Wirbelsäule. Dabei kann der Wirbelbruch in vielen unterschiedlichen Formen vorkommen. Der Wirbelbruch eines oder mehrerer Wirbelkörper macht bis zu 2 Prozent aller Knochenbrüche aus.
Wirbelgleiten
Als Wirbelgleiten oder Spondylolisthesis wird eine Instabilität der Wirbelsäule bezeichnet, bei der sich ein Wirbel über den darunterliegenden Wirbelkörper nach vorne in Richtung der Bauchdecke verschiebt, nach hinten verrutscht oder sich seitlich wegdreht. Je nach Ursache wird dabei zwischen angeborenem Wirbelgleiten und erworbenem Wirbelgleiten unterschieden.