- Anatomie und Funktion der Wirbelsäule
- Wann ist eine Wirbelsäulen-Operation notwendig?
- Voruntersuchungen und Vorbereitung auf eine Wirbelsäulen-OP
- Verschiedene Methoden einer Wirbelsäulen-OP
- Welche Komplikationen und Risiken birgt eine Operation an der Wirbelsäule?
- Heilungschancen nach einer Wirbelsäulen-OP
Eine Wirbelsäulen-OP kann unter anderem bei Krankheitsbildern wie der Skoliose, dem Bandscheibenvorfall, der Spinalkanalstenose oder Wirbelgleiten notwendig werden. Grundsätzlich kann eine solche Operation an der Wirbelsäule entweder invasiv oder minimal-invasiv erfolgen.
Anatomie und Funktion der Wirbelsäule
Die Wirbelsäule setzt sich aus ungefähr 57 Einzelteilen zusammen, 47 davon lassen Bewegungen in unterschiedliche Richtungen zu. Sie besteht aus
- 24 beweglichen Wirbeln sowie Kreuz- und Steißbein, in dem jeweils fünf Wirbel im Laufe der Evolution verwachsen sind
- 23 Bandscheiben, die zwischen den Wirbelkörpern sitzen und als Stoßdämpfer fungieren
Diese Funktionseinheiten erlauben der Wirbelsäule, sich in viele Richtungen zu bewegen. Die Wirbelsäule kann sich biegen und strecken, zur Seite beugen und auf allen Ebenen rotieren. Möglich macht die Bewegungen in alle Richtungen die Muskulatur, die rund um die Wirbelsäule angeordnet ist. Wird sie nicht gestärkt und flexibel gehalten, geht der Wirbelsäule ihre Bewegungsfreiheiten verloren.
Obwohl der Aufbau der einzelnen beweglichen Wirbelkörper gleich ist, unterscheiden sie sich in Hals-, Brust- und Lendenwirbelsäule in ihrer Größe. Das Steiß- und Kreuzbein weichen von diesem Standard-Aufbau ab: Sie sind zusammen gewachsen und daher unbeweglich. Verschiedene straffe Bänder halten die Wirbelkörper zusammen. Damit kann die Wirbelsäule statische Aufgaben, wie etwa den aufrechten Gang, erfüllen. Durch die zwei Beugungen der Wirbelsäule wird die Last des Kopfes bei jedem Schritt abgefedert.
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Jeder einzelne Wirbelkörper ist eine massive Baueinheit mit jeweils einem Dornfortsatz, der in Richtung Rücken zeigt, und zwei Querfortsätzen an den Seiten. Ein mittlerer Hohlraum in jedem Wirbelkörper ermöglicht die Bildung des Wirbelkanals, einer Röhre, die sich durch die aufeinander geschichteten Wirbelkörper zusammensetzt. Im Wirbelkanal verläuft das Rückenmark, eines der wichtigsten Informationssysteme des menschlichen Körpers. Aus Gehirn und Rückenmark ergibt sich das zentrale Nervensystem (ZNS). Es macht Wirbelsäulen-Operationen so risikoreich.
Ein Brustwirbel von oben. Der Dornfortsatz befindet sich mittig nach unten weisend
Die Bandscheiben, die als Puffer zwischen den Wirbelkörpern liegen, um den Druck zu entlasten, sind aber anfällig für Verletzungen. Bandscheibenvorfälle müssen häufig im Rahmen einer Bandscheiben-OP entfernt werden.
Wann ist eine Wirbelsäulen-Operation notwendig?
Zahlreiche Krankheiten und die Alltagsumstände der heutigen Zeit machen Wirbelsäulen-OPs erforderlich. Tatsächliche Fehlbildungen des Skeletts sind selten und angeboren. Die Skoliose ist eine zusätzliche, meist seitliche, Krümmung der Wirbelsäule. Es können einzelne Wirbel verdreht sein, wodurch eine dreidimensionale Verformung entsteht.
Es gibt verschiedene Schweregrade der Skoliose, die zu unterschiedlichen Einschränkungen der Bewegungsfreiheit führen. Die leichte Form benötigt meist keine Behandlung. Eine Physiotherapie kann helfen. Die mittelschwere Form der Skoliose wird durch das Tragen eines Stützkorsetts behandelt. Erst die schwere Form führt zu einer erheblichen Beeinträchtigung der Bewegungsfreiheit. Es kommt zu Rückenschmerzen und oft können innere Organe von der Fehlstellung der Wirbelsäule beeinträchtigt sein. Wenn das der Fall ist, muss eine Wirbelsäulen-Operation in Betracht gezogen werden.
Operation der Wirbelsäule bei Skoliose
Die operative Behebung der Skoliose ist ein gravierender Eingriff. Bei dieser Wirbelsäulen-OP muss der versteifte und veränderte Wirbelsäulenabschnitt unter Vollnarkose entfernt werden. Der Chirurg darf dabei keine Nerven des Rückenmarks oder andere wichtige Strukturen verletzen. Im Anschluss daran werden in dieser Wirbelsäulen-OP künstliche Ersatzteile für die entnommenen Wirbelsäulenfragmente eingesetzt. Mit Schrauben und Metallplatten werden die Implantate stabilisiert und untereinander verbunden.
Im Anschluss einer operativen Behandlung von Skoliose muss der Betroffene ungefähr zwölf Wochen lang ein spezielles Stützkorsett tragen und im Bett verbleiben. Der Bewegungsapparat wird nach dieser Wirbelsäulen-OP ruhig gestellt. Nur so ist sichergestellt, dass sich Knochenfragmente um die eingebrachten Implantate bilden. Dadurch erhöht sich die Stabilität der operierten Wirbelsäule. Zusätzlich vermindert sich das Risiko, dass eines der Implantate verrutscht und eine erneute Wirbelsäulen-OP folgen muss.
Operation der Wirbelsäule bei Wirbelgleiten
Angezeigt ist eine Wirbelsäulen-OP auch bei dem Krankheitsbild des Wirbelgleitens. Häufig bleibt der verschobene Wirbel unbemerkt. Wenn das Wirbelgleiten Beschwerden verursacht, sind es neben den Rückenschmerzen häufig neurologische Ausfälle. Es kann beispielsweise zu Taubheitsgefühlen in den Beinen kommen. Solche Symptome deuten darauf hin, dass Nerven durch den verschobenen Wirbel eingeklemmt sind.
In einer Wirbelsäulen-OP wird der verschobene Wirbel mit Schrauben und Stäben an den Nachbarwirbeln fixiert. Damit diese nicht brechen, wird zusätzlich ein Gerüst aus Metall oder Kunststoff um den gleitenden Wirbel gesetzt. Die Wirbelsäule ist nach dieser Wirbelsäulen-Operation versteift.
Um eine gute Heilung dieser Wirbelsäulen-OP zu garantieren, muss der Patient ungefähr drei Monate ein Stützkorsett tragen und gegebenenfalls im Bett verbleiben. Erst nach diesem Zeitraum kann das Korsett Stück für Stück entfernt und mit Physiotherapie begonnen werden.
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Wirbelsäulen-OP der Bandscheiben
Weniger invasiv, aber deutlich häufiger operieren Chirurgen an den Bandscheiben. Im heutigen Alltag kommt es oft zu einer Fehlbelastung der Wirbelsäule, die zu einer Überbelastung der Bandscheiben führt. Diese fangen den auf ihnen lastenden Druck ab. Ist die umliegende Rückenmuskulatur durch mangelnde Bewegung geschwächt, sind die Bandscheiben überlastet. Konventionelle Therapien, aus Schmerzmitteln, Krankengymnastik und Massagen sollen helfen. Doch häufig führt diese Therapie nur zu einer kurzfristigen Linderung. Wegen der großen Schmerzen entscheiden sich viele Betroffene für eine Wirbelsäulen-OP an der Bandscheibe.
Dabei ist es wichtig, trotz der Schmerzen, eine geeignete Klinik und den Arzt mit dem richtigen OP-Verfahren zu finden. Mittlerweile können viele Bandscheiben-OPs minimal-invasiv durchgeführt werden. Diese Verfahren bieten viele Vorteile gegenüber den herkömmlichen Wirbelsäulen-OPs.
Wirbelsäulen-OP bei Spinalkanalstenose
Auch die häufig auftretende Spinalkanalstenose, die Verengung des Wirbelkanals, kann in einer minimal-invasiven Wirbelsäulen-OP behoben werden. Obwohl Fehlstellungen der Wirbelsäule auch eine Stenose verursachen können, ist eine große Wirbelsäulen-OP zur Behebung der Spinalkanalstenose nicht immer nötig. Eine minimal-invasive Wirbelsäulen-OP ist zur Behebung einer Spinalkanalstenose eine gute Möglichkeit.
Voruntersuchungen und Vorbereitung auf eine Wirbelsäulen-OP
Die notwendigen Voruntersuchungen vor der Wirbelsäulen-OP werden in den meisten Fällen im Krankenhaus vorgenommen. Dazu gehört
- eine Blutentnahme für aktuelle Blutwerte,
- ein aktuelles Röntgenbild oder
- eine Untersuchung durch Magnetresonanztomographie.
Letztere kann auch durch Voruntersuchungen ausreichen. Bei vielen Patienten wird zusätzlich ein EKG benötigt, damit die Herzkreislauffunktionen richtig eingeschätzt werden können und mögliche Risiken ausgeschlossen.
Insbesondere die großen, also invasiven, Wirbelsäulen-OPs müssen unter Vollnarkose durchgeführt werden. Vor dieser sind einige Vorbereitungen zu treffen. Sowohl Ärzte, als auch die Pflegekräfte und der Patient selbst müssen einige Punkte berücksichtigen. Möglicherweise muss der Patient bestimmte Medikamente für die Operation absetzen, dazu gehören auch Blutverdünner. Diese können auch während einer Wirbelsäulen-OP zu großen Komplikationen führen.
Der Patient meldet sich spätestens am Vortag der Operation zur stationären Aufnahme im Krankenhaus. Damit ist eine optimale Vorbereitung und Versorgung des Patienten gewährleistet. Am Tag der Wirbelsäulen-OP muss der Patient nüchtern bleiben und spezielle OP-Bekleidung tragen.
Meistens werden weibliche Patienten angewiesen, während der Wirbelsäulen-OP keinen Nagellack zu tragen. Besonders farbiger und dunkler Lack kann die Messwerte des Pulsoxymeters im OP-Saal stören. Dieses kann die Absorption des Lichtes messen und bestimmt anschließend den Sauerstoffgehalt des Blutes.
Verschiedene Methoden einer Wirbelsäulen-OP
Heutzutage können bestimmte Operationen an der Wirbelsäule auch minimal-invasiv durchgeführt werden. Im Gegensatz zu den herkömmlichen und offenen Wirbelsäulen-OPs bieten die minimal-invasiven Eingriffe viele Vorteile. Sie belasten das Herz-Kreislauf-System deutlich weniger, schonen das umliegende Gewebe und ergeben kleinere Narben. Daraus folgt eine schnellere und unkompliziertere Wundheilung.
Doch die minimal-invasiven-Verfahren sind nicht bei jeder Wirbelsäulen-OP möglich. Die Behebung einer komplexen, großen Problematik erfordert ein entsprechendes Operationsfeld. Dies ermöglicht dem Chirurgen einen umfangreichen Überblick während der Wirbelsäulen-Operation. Besonders große und technisch sehr aufwändige Operationen an der Wirbelsäule machen einen invasiven Eingriff erforderlich.
Bei der Skoliose-Wirbelsäulen-OP müssen große und viele Teile der Wirbelsäule aus dem Rücken entfernt werden. Zusätzlich muss ein möglicherweise langes und großes Stück Metall in den Rücken und an die Wirbelsäule eingebracht werden. Das Anbringen von Metall und Schrauben ist auch in der Operation einer Wirbelsäulenversteifung notwendig. Insbesondere Wirbelsäulen-OPs, die den Verlauf und die Statik der Wirbelsäule verändern, machen einen invasiven Eingriff unumgänglich. Der Chirurg benötigt einen sehr guten Überblick und ein freies Operationsfeld, um gut arbeiten zu können.
Etwas anderes ist die Wirbelsäulen-OP des Bandscheibenvorfalls. Hier wird betroffenes Gewebe entfernt, ohne die Statik der Wirbelsäule zu beeinträchtigen. Das ist auch in einem minimal-invasiven Eingriff möglich. Der Bandscheibenvorfall an sich hat keine räumlich große Ausbreitung und kann mittels Endoskop und mikrochirurgischen Instrumenten entfernt werden.
Auch die Spinalkanalstenose kann durch eine minimal-invasive Wirbelsäulen-OP behoben werden. Diese Form der Wirbelsäulen-Operation nimmt in Deutschland immer mehr zu. Nichtsdestotrotz gibt es nur wenige Operateure und Fachärzte, die diese Verfahren sicher beherrschen und anwenden können. Denn auch die Kliniken, in denen solche Verfahren der Wirbelsäulen-OPs angewendet werden, benötigen spezielle Ausstattungen und Techniken, damit der Chirurg minimal-invasiv operieren kann. Die besondere Qualifikation und Erfahrung des Arztes ist unabdingbar.
Die Operation der Wirbelsäule
Die invasive Wirbelsäulen-Operation
Die Wirbelsäulen-Operationen bei Skoliose oder die Versteifung der Wirbelsäule bei Wirbelgleiten machen ein invasives Vorgehen unter Vollnarkose erforderlich. Dadurch kann das Herz-Kreislauf-System sehr gut überwacht – und mögliche Komplikationen auf dem Monitor sofort erkannt werden.
Eine invasive Operation der Wirbelsäule ermöglicht es dem Operateur, schwere Haltungsschäden zu korrigieren. Auch erhebliche Schmerzen können durch das Berichtigen von Fehlstellungen an der Wirbelsäule behoben werden. So werden auch betroffene Nerven wieder freigelegt. Diese invasiven Wirbelsäulen-OPs bieten vielen Betroffenen einer schweren Skoliose oder des Wirbelgleitens eine Verbesserung der Lebensqualität. Doch insbesondere bei Spinalkanalstenosen oder einem Bandscheibenvorfall eröffnet der medizinische Fortschritt neue Möglichkeiten und Verbesserungen für den Patienten.
Bei der Bandscheiben-OP ist ein Zugang über den Hals oder Rücken noch heute üblich. Die Höhe des Bandscheibenvorfalls bestimmt den Ort des Einschnittes. Bei der sogenannten Disektomie wird die komplette Bandscheibe entfernt. Je nachdem, in welchem Bereich der Bandscheibenvorfall sitzt, bieten sich zwei Verfahren für die Wirbelsäulen-OP an der Bandscheibe (Diskus) an:
- Einsatz einer künstlichen Bandscheibe
- Versteifung des operierten Wirbelsäulenabschnitts
Durch ein Schrauben- und Scheibensystem werden die Wirbelkörper, zwischen denen die entfernte (ektomierte) Bandscheibe lag, verbunden. Die Beweglichkeit ist eingeschränkt. Neben den Vorteilen, die invasive Wirbelsäulen OPs für die betroffenen Patienten bieten können, sind zahlreiche Risiken ebenso gegenwärtig.
Künstliche Bandscheibe © Sebastian Kaulitzki / Fotolia
Die minimal-invasive Wirbelsäulen-Operation
Die Spinalkanalstenose oder ein Bandscheibenvorfall können sehr gut in minimal-invasiven Wirbelsäulen-OPs behandelt werden. Dabei sind die Nebenwirkungen der Operation an der Wirbelsäule gering und die Heilungschancen sehr gut. Viele Rückenschmerzpatienten berichten von einer Schmerzfreiheit bereits am Tag nach der Wirbelsäulen-OP.
Bei den minimal-invasiven Wirbelsäulen-OPs gibt es unterschiedliche Wege, die zu operierende Stelle zu erreichen. Abhängig von der Diagnose entscheidet der Facharzt, welcher minimal-invasive Eingriff am besten durchgeführt wird. Mit modernster Technik ist es sogar möglich, die Weitung einer Spinalkanalstenose unter Lokalanästhesie, also örtlicher Betäubung, durchzuführen. Der Patient bleibt dann während der Operation wach und der Körper wird nicht gänzlich „heruntergefahren“.
Durch ein vorsichtig eingeführtes Endoskop, das als Kamera dient, kann der Arzt den zu operierenden Bereich einsehen und überblicken. Alle benötigten Instrumente werden durch kleine Kanäle im Endoskop in den zu operierenden Bereich eingeführt. Ein Laser weitet gezielt die Einengung des Wirbelkanals und verschafft dem eingeengten Rückenmark mehr Platz. Allerdings kommt nicht immer ein Laser zum Einsatz. Auch eine kleine, durch das Endoskop vorgeschobene Zange kann etwa einen Bandscheibenvorfall beseitigen.
Mögliche Zugangswege sind hier über den vorderen Bereich der Wirbelsäule (bauchwärts) und das dort vorkommende Band, oder weniger invasiv über die Seite der Wirbelsäule, an der sich natürlich vorgegeben eine kleine Eintrittsstelle befindet.
Die sogenannte mikrochirurgische minimal-invasive Wirbelsäulen-OP bezeichnet eine Variante mit einer stark vergrößernden Sehhilfe. Ursprünglich stammt diese Technik aus der Hand- und Kieferchirurgie. Die mikrochirurgischen Eingriffe ermöglichen das Erkennen und Behandeln von besonders feinen Strukturen.
Allen Techniken der minimal-invasiven Wirbelsäulen-OPs ist gemein, dass sie über einen oder mehrere kurze Hautschnitte durchgeführt werden können. Entsprechend kleiner sind die anschließenden Hautnarben und Verletzungen im innen liegenden Gewebe. Die Heilung verläuft schneller und mit weniger Komplikationen.
Welche Komplikationen und Risiken birgt eine Operation an der Wirbelsäule?
Nachteile der invasiven Wirbelsäulenoperation
Die invasiven Formen einer Operation an der Wirbelsäule sind noch heute üblich. Diese Verfahren haben gegenüber des minimal-invasiven Eingriffs einige Nachteile
- Erhöhtes Risiko durch die Vollnarkose
- Verlangsamte Heilung durch größere Einschnitte
- Verwachsungen und Probleme am Schnitt und im tief liegenden Gewebe
Es besteht zudem immer das Risiko, dass bei der invasiven Wirbelsäulen-OP Nerven verletzt werden oder es bei einer vollständigen Entfernung der Bandscheibe (Disektomie) zu einem Kollaps zwischen den Wirbelkörpern kommt. Der Bandapparat kann dann den Druck nicht mehr halten. Die Wirbelkörper klappen um und können die geschützten Strukturen wie Rückenmark oder die Aorta einklemmen. Das kann zum Zusammenbruch des Herz-Kreislauf-Systems des Patienten oder sogar zum Tod führen.
Der Patient muss nach der invasiven Wirbelsäulen-OP oft lange Ruhezeiten einhalten. Zusätzlich können die Schmerzen weiter anhalten oder neue aufgetreten sein, die durch die Operation an der Wirbelsäule entstanden sind. Bei einer invasiven Wirbelsäulen-OP folgt häufig eine erschwerte Narbenbildung. Verletzungen durch die Wirbelsäulen-OP selbst oder ein Postdiskotomiesyndrom sind zusätzliche Risiken.
Minimal-invasive Eingriffe
Bei den minimal-invasiven Methoden einer Wirbelsäulen-Operation bestehen solche Risiken nicht. Auch wenn nicht jedes Krankheitsbild minimal-invasiv operiert werden kann, sollte der Patient vor einer Wirbelsäulen-OP alle Möglichkeiten kennen und sorgfältig abwägen. Es ist hier unbedingt sinnvoll, die Schmerzen einige Tage länger auszuhalten und sich nicht überstürzt an einen Arzt zu wenden. Die Techniken von Operationen an der Wirbelsäule unterscheiden sich stark von Klinik zu Klinik.
Gerade im Bereich von Spinalkanalstenosen oder Bandscheiben-Operationen empfiehlt es sich, nach Kliniken Ausschau zu halten, die minimal-invasive Verfahren durchführen.
Heilungschancen nach einer Wirbelsäulen-OP
Bandscheibenvorfälle und Spinalkanalstenosen können im Rahmen einer minimal-invasiv ausgeführten Wirbelsäulen-OP häufig vollständig behoben werden. Nach kurzer Zeit kann der Patient wieder voll seinem Alltag nachgehen und auch Sport treiben.
Auch die invasiven Wirbelsäule-OPs, die massive Einschränkungen, wie die Skoliose oder das Wirbelgleiten beheben, zeigen gute Aussichten auf Erfolg. Oft ist die invasive Operation die einzige Möglichkeit für den Patienten, seine Beschwerden dauerhaft zu lindern. Natürlich braucht der Körper nach einem offenen Eingriff unter Vollnarkose mehr Zeit, um sich zu erholen. In den meisten Fällen ist auch eine konsequente Physiotherapie nötig, um die Mobilität nach und mit dem Eingriff zu verbessern.
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Quellen:
- Die mikrochirurgische vs endoskopische Behandlung des lumbalen Bandscheibenvorfalls/ Orthopädie im Profil, 02/2010
- PROMETHEUS LernAtlas der Anatomie: Allgemeine Anatomie und Bewegungssystem, 3. Auflage, Georg Thieme Verlag, 2011
- Taschenlehrbuch Orthopädie und Unfallchirurgie, Nikolaus Wülker, 2. Auflage, Georg Thieme Verlag, 2010
- http://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/074-001_S2_Sozialmedizinische_Beurteilung_der_Leistungsfaehigkeit_bei_Bandscheiben-_und_bandscheibenassoziierten_Erkrankungen_09-2009_09-2014.pdf